Teiche und Tümpel prägen wie kaum ein anderes Element den Charakter und das Erscheinungsbild eines Gartens. So eine Anlage will gut überlegt sein, denn sie ist je nach Größe mit umfangreichen Erdbewegungen verbunden. Eine einmal getroffene Entscheidung kann oft nur unter großem Aufwand rückgängig gemacht werden.

Stehendes oder bewegtes Wasser?

Die Art des gewünschten Gewässers bestimmt mitunter maßgeblich den späteren Charakter eines Gartens. Ein natürlich wirkender Teich benötigt eine unregelmäßig fließende Umrissform und eine abgestufte Tiefenstruktur, die vom tiefen Wasser über Zwischenstufen bis ins Flachwasser reicht.

Eventuell schließt sich sogar noch eine Sumpfzone an. Dass ein solcher Teich nicht auf kleinstem Raum gestaltet werden kann, dürfte auch einem Anfänger klar sein. Es macht zudem wenig gestalterischen Sinn, einen Naturteich mitten in eine gepflegte Rasenfläche zu setzen, er benötigt eine entsprechende Randbepflanzung, die ihn harmonisch in den Garten einbindet.

Reine Zierteiche dagegen lassen sich auch auf kleinstem Raum verwirklichen. Ihre Stärke ist vor allem die hohe Variabilität. Diese können als Blickpunkt in einer Wiese oder mit Wandbrunnen vor einer Mauer liegen. Lange und schmale Teichbecken lassen kleine Gärten größer erscheinen. Quer verlaufende Teiche lassen den Eindruck entstehen, dass die Fläche untergliedert wird. Wasserfälle, Kaskaden, Springbrunnen und Quellsteine bereichern den Garten um das Element der Bewegung. Berauschendes, Plätscherndes oder tropfendes Wasser kann je nach Stimmungslage sehr anregend, aber auch sehr beruhigend wirken. Wasserfälle und Kaskaden, die in Kombination mit Teichen angelegt werden, vereinen den gestalterischen mit einem ökologischen Zweck: Sie reißen Luft unter Wasser und reichern es auf diese Weise mit Sauerstoff an.

Langsamer fließende Bäche stellen einen idealen Kompromiss zwischen ruhigem und rasch bewegtem Wasser dar. Als Fließgewässer haben sie dem Auge viel zu bieten, sind dennoch leise genug, um gestresste Gartenfreunde nicht zu stören. Bei der Gestaltung reicht das Spektrum von naturnahen Bächen bis hin zu Wasserrinnen, die in festen Betten strömen und mehr als fließende Zierteiche in Erscheinung treten. Bleiben sogenannte Mini-Teiche in Kübeln und Bottichen auf der Terrasse ober neben Sitzplätzen im Garten. Diese sind besonders gut für noch unentschlossene Gärtner geeignet, sie bekommen einen Eindruck von einer echten Wasserfläche, ohne sich bereits festlegen zu müssen.

Ein Naturteich entspricht der Größe der Wasserfläche und nicht der endgültigen Teichanlage. Eine Randbepflanzung des Teiches vergrößert die Fläche merklich. Bei einem Naturteich sollte der Betrachter direkt auf die vorhandene Wasserfläche schauen können, der Hintergrund sollte durch Pflanzen mit zunehmender Höhe abgeschlossen sein.

Ein Zierteich ist immer nur so groß wie sein Umriss, es sei denn, man gestaltet den Rand umfänglicher mit Steinen, Platten, Palisaden oder Holzdecks. Ähnlich wie Wasserspiele bildet der Zierteich einen Blickpunkt überall dort, wo es wünschenswert erscheint.

Von admin